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iPunkt!

Training für Vorschulkinder

iPunkt! Training für Vorschulkinder – für einen guten Start in die Schule

Beim iPunkt! Training wird Vorschulkindern Freude am Lernen, Selbstvertrauen sowie Sicherheit im Umgang mit zukünftigen Anforderungen in den Bereichen Motorik (Schwerpunkte Fein- und Grafomotorik), Konzentration, Aufmerksamkeit und Organisation vermittelt. Auf spielerische Art und Weise werden schulische Vorläuferkompetenzen gefördert. Dadurch ermöglicht das Gruppentraining auch Kindern mit (ergotherapeutischem) Förderbedarf einen positiven Start in den Schulalltag.

Das iPunkt! Training für Vorschulkinder wurde von der Ergotherapeutin Kristina Eggert im Kampe entwickelt. Das Präventionskonzept basiert auf ergotherapeutischen Grundlagen und wurde vom Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie positiv evaluiert.

iPunkt!  – ein manualisiertes Trainingsprogramm

Das vollständig manualisierte Trainingsprogramm führt Vorschulkinder in Gruppen von 4 bis 6 Kindern in 12 Einheiten à 90 Minuten an zentrale Herausforderungen der Schule heran. Die Manualisierung ermöglicht ein strukturiertes Trainieren von Kompetenzen, die logisch aufeinander aufbauen und sukzessive in ihrem Komplexitätsgrad ansteigen sowie eine zunehmende Automatisierung des Gelernten.

Das Training beinhaltet u. a.

  • fein- und grobmotorische Bewegungsspiele
  • Üben der Stifthaltung und –führung
  • Packen und Tragen des Schulranzens
  • Durchführung von Hausaufgaben
  • Token-Belohnungssystem
  • Erlernen von Gruppeneregeln
  • Einbezug der Eltern durch Informationsschreiben (wahlweise in deutscher oder türkischer Sprache) und Hausaufgaben

Durchführung des iPunkt! Trainings für Vorschulkinder

Der iPunkt! wird ausschließlich von zertifizierten Trainerinner:innen durchgeführt und setzt eine zweitägige Schulung mit anschließender Zertifizierung durch die Entwicklerin des Trainings voraus.

Anwendungsfelder des iPunkt!

Das iPunkt! Training kann in verschiedenen Arbeitsfeldern eingesetzt werden. Dazu gehören insbesondere Ergotherapie, Frühförderung und Kindertagesbetreuung.

Weiterbildung iPunkt! Training für Vorschulkinder

Ziel der Weiterbildung iPunkt:

Die Teilnehmer:innen lernen die selbstständige Durchführung des 12 Einheiten umfassenden Trainingsprogramms zur Förderung der Bereiche Motorik (Schwerpunkte Fein- und Grafomotorik), Konzentration, Aufmerksamkeit, Organisation und Selbstvertrauen.

iPunkt! Weiterbildung geeignet für: Mitarbeiter:innen – mit und ohne Berufserfahrung – von Einrichtungen und freiberuflich tätige Fachkräfte, die mit Vorschulkindern arbeiten, z. B.:

  • Ergotherapeutinnen/Ergotherapeuten
  • Motopädinnen/Motopäden
  • Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter in der Kindertagesbetreuung
  • Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter in der Frühförderung

Dauer iPunkt! Weiterbildung:

  • 2 Tage
  • 16 Unterrichtseinheiten

Inhalte der iPunkt! Weiterbildung:

Die Weiterbildung wird von der Entwicklerin des iPunkt! Trainings für Vorschulkinder, Kristina Eggert im Kampe, durchgeführt. Die Teilnehmenden erhalten einen fundierten Einblick in den vollständig manualisierten Ablauf der zwölf aufeinander aufbauenden Sitzungen mit Hausaufgaben und Elterninformationen, Ideen zu Planung und Durchführung, zu Einsatzmöglichkeiten sowie Grundlagenwissen zu Inhalten und zugrunde liegenden Konzepten und erhalten das Manual zur selbstständigen Durchführung.

Hintergrund des iPunkt! Trainings für Vorschulkinder

Der Eintritt in die Grundschule stellt eine wichtige Entwicklungsaufgabe im Leben eines Kindes dar. Neben dem Erlernen von Kulturtechniken stehen Kinder vor der Aufgabe ein angemessenes Leistungs- und Sozialverhalten zu entwickeln. Die positive Bewältigung dieser Anforderungen gilt als Voraussetzung für eine günstige Entwicklung und zeigt sich nach dem Schuleintritt in einer erfolgreichen schulischen Anpassung. Dem Großteil der Kinder gelingt der Übergang in die Grundschule problemlos. Allerdings nimmt auch die Zahl derer zu, die zu Schulbeginn (noch) nicht über hinreichende Kompetenzen verfügen um die an sie gestellten Anforderungen zu meisten.

Bereits im Kleinkind- und Vorschulalter werden eine Reihe sozialer, emotionaler und kognitiver Fähigkeiten und Verhaltensweisen entwickelt, die es Kindern ermöglichen, die schulischen Anforderungen zu meistern: die sogenannten schulischen Vorläuferkompetenzen. Diese stellen wichtige Prädikatoren für spätere Schulleistungen dar und werden in bereichsspezifische und bereichsübergreifende Kompetenzen unterteilt. Als bereichsspezifische Kompetenzen gelten vorwissensbezogene Basisfertigkeiten für einzelne Leistungsbereiche, wie z. B. die phonologische Bewusstheit für den Schriftspracherwerb. Zu den bereichsübergreifenden Kompetenzen zählen insbesondere die Intelligenz, die Zugriffsgeschwindigkeit des Faktenabrufs aus dem Langzeitgedächtnis sowie Konzentration und Aufmerksamkeitsleistungen, die zusammen schon frühzeitig den vorschulischen Wissenserwerb sowie später die schulischen Leistungen maßgeblich beeinflussen.

Auffälligkeiten und Defizite in den beschriebenen Vorläuferkompetenzen stellen Risikofaktoren für eine spätere Manifestation schulischer Lernschwächen dar. Unzureichende Vorläuferkompetenzen vor allem in den Bereichen des Arbeitsgedächtnisses (phonologische Schleife, zentrale Exekutive), der Sprachverarbeitung (Verständnis für präpositionale Beziehungen), dem schnellen Abruf von Faktenwissen (automatische Mengenerfassung, Abzählung) sowie Aufmerksamkeitsprobleme (Daueraufmerksamkeit, Aufmerksamkeitskontrolle, räumlicher Aufmerksamkeit) stehen im engen Zusammenhang mit der Ausbildung einer Lese-Rechtschreibschwäche bzw. einer kombinierten Rechtschreib- und Rechenschwäche. Auffälligkeiten in der Handgeschicklichkeit wirken sich negativ auf die Bereiche Lesen, Schreiben und Mathematik aus und stellen zugleich ein erhöhtes Risiko für Schulversagen dar.

Vor diesem Hintergrund erscheinen Maßnahmen, die bereits vor der Einschulung schulische Vorläuferkompetenzen fördern, als sinnvoll. Aus dem AOK Heilmittelbericht 2014 geht hervor, dass knapp 13% Jungen und 5% Mädchen ergotherapeutische Maßnahmen im Vorschulalter in Anspruch nehmen. Schwerpunkte der Behandlung sind allen voran sensomotorisch-perzeptive Störungen (52%) gefolgt von motorisch-funktionellen Störungen (15%). Der Verordnungsgipfel für Ergotherapie lag 2013 bei Kindern im Alter zwischen fünf und neun Jahren, in diesem Lebensabschnitt wurden 71 von 1000 AOK-versicherten Kindern mit mindestens einer ergotherapeutischen Leistung versorgt. 

Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Behandlung ist ein frühzeitiger Therapiebeginn und der Einsatz von spielerischen Lernmöglichkeiten im Rahmen einer Gruppe von Gleichaltrigen. Neben der ergotherapeutischen Förderung in Form von Einzeltherapie erscheint es daher sinnvoll, schulische Vorläuferkompetenzen bereits vor dem Schuleintritt in einer kleinen Gruppe von Kindern zu trainieren, um die Anpassung in das spätere Klassengefüge zu erleichtern und soziale Interaktionen unter Gleichaltrigen zu ermöglichen.

In Deutschland lag bislang kein ergotherapeutisch fundiertes Gruppentraining für Kinder im Vorschulalter vor. Um diese Lücke zu schließen, entwickelte die Ergotherapeutin Kristina Eggert im Kampe das iPunkt! Training für Vorschulkinder, das vom Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie positiv evaluiert wurde.